TEUTOZILLA FREIGELASSEN

Ja, hatten sie denn vergessen, wie der Deutsche Partisanen bekämpft? Die grosse Tradition der angemessenen Ausrottung ganzer Ortschaften im Partisanenkampf gehört schliesslich zu den Kernkompetenzen einer deutschen Armee.

Wehrmachtsverbrechen

Jetzt ist das Gemaule auf amerikanischer, französischer und jeder anderen Seite gross. Jetzt plötzlich fällt ihnen wieder ein, warum es besser war, Teutozilla in eine dunkle Kiste zu stecken und ihn bestenfalls Weibsarbeit im Kriege machen zu lassen.

Nun schimpfen alle, weil das Tier tut, was es kann. Das ist nicht gerecht. Nachvollziehbar, dass Verteidigungsminister Jung wirkt wie ein beleidigter Schuljunge, der doch auch nur mal mitmachen wollte. Die Gelegenheit war doch günstig. Die LKW steckten fest und konnten nicht fliehen, und um sie herum hatten sich lohnend viele Dorfbewohner versammelt. Dass die, die seine Schergen dann riefen, um töten zu lassen, nun mit dem Finger auf ihn zeigen, muss den wackeren Mann gerade heute verschrecken und enttäuschen – hatte er sich doch so auf die Einweihung seines Ehrenmals für gefallene deutsche Krieger gefreut.

Das Fest hat ihm der Ami und der Franzos’ jetzt wohl verdorben. Schon verständlich, dass der Kriegsminister aus Hessen nun nach Ausflüchten sucht. Dass er erzählt, die Tanklaster seien auf dem Weg gewesen, seine tapferen Wüstenfüchse in die Luft zu jagen, obschon sie geradewegs in die andere Richtung fuhren. Dass er behauptet, alle getöteten Kinder hätten keine Kanister sondern Gewehre getragen.

Doch der Jung sollte einfach mal etwas selbst- und traditionsbewusster sein. Wie das geht, hat ihm der Generalgouverneur von Kundus, Mohammad Omar vorgemacht, als er schlicht beschied: “Die Dorfbewohner haben den Preis dafür bezahlt, dass sie den Aufständischen helfen und ihnen Unterschlupf gewähren”. Eben. Das ist Aufstandsbekämpfung deutschen Geistes. Dass ein dahergelaufener Ureinwohner kommen muss, um dem deutschen Minister zu erzählen, wo’s langgeht, ist der eigentliche Skandal. Teutozilla eiert nämlich nicht ‘rum. Der redet Klartext.

Doch das ist jetzt auch schon egal. Um es mit Manfred Stenner, dem Sprecher des “Netzwerks Friedenskooperative”, zu sagen: “Meinethalben soll er es sich aussuchen: Wenn es ein Krieg ist, war das ein Kriegsverbrechen, ist es kein Krieg, war es Massenmord.”

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Publiziert: September 8th, 2009
Rubrik: lüge und wahn, zorn und selbstkontrolle
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